Kurt Beck nominiert!

Veröffentlicht am 17.05.2010 in Allgemein

„Ich würde die Karre gerne noch ein paar Jahre ziehen", hielt es Kurt Beck mit Herbert Wehner. Die SPD-Delegierten des Wahlkreises 49 schufen am Samstag die Voraussetzung dafür. 100-prozentig standen sie hinter Becks Nominierung für die Landtagswahl 2011.

Im Haus des Gastes erlebten sie „ihren" Kurt Beck, so wie die Südpfälzer ihn kennen und mögen: Seine Detailkenntnis und seine Fähigkeit, ganz nahe an den Menschen zu sein. Ihnen fühlt er sich verpflichtet, mit ihnen will er vertraut sein. Und nicht nur, wenn es um den Masterplan für Bad Bergzabern oder die Wasserleitung für Albersweiler geht. Auch bei der Solidarität mit Griechenland oder bei den Finanzspekulationen, denen ein Ende bereitet werden müsse.

Auch künftig möchte er für eine „menschliche Politik" einstehen, selbst wenn er für sie schon verlacht wurde, erinnerte sich Beck ohne Groll an seine Zeit als Bundesvorsitzender. „Für mich ist der Ellenbogen nicht das wichtigste Körperteil", beschrieb er sein Naturell und erhielt auch dafür jede Menge Beifall. Allen voran SÜW-Landrätin Theresia Riesmaier attestierte ihm „Sachlichkeit, Anstand und Fairness", während Landau-Land-Bürgermeister Klaus Stalter seine „immense Präsenz" unterstrich.

Die Genossen wollen in den kommenden Monaten zusammenstehen, wenn Beck „die tiefe Kluft zwischen der Politik und den Menschen überwinden möchte". In über drei Jahrzehnten in Mainz, davon viele Jahre an erster Stelle, habe er sich „die schöne Verantwortung für diese Region und ihre Menschen" immer bewusst gemacht.

Städte, Gemeinden und Landkreise dürften finanziell nicht noch weiter ausgehöhlt werden, betonte Beck: „Die komplette Finanzstruktur muss auf den Prüfstand." Wer weitere Steuersenkungen verspreche, so Beck an die Adresse der FDP, nehme Handlungsunfähigkeit der Kommunen in Kauf.

Rund 600 Millionen Euro seien in den zurückliegenden zwölf Jahren in die Südpfalz geflossen, rechnete Beck vor. Auch wenn es hier und da noch Lücken zu füllen gebe, sei die Region gut aufgestellt. Umso unverständlicher ist ihm, dass gegen „Hilfen in die eigene Region", etwa für das Schloss-Hotel, „in Mainz polemisiert wurde", galt die Rüge der CDU-Landtagsabgeordneten Christine Schneider.

Auch wenn er sich keineswegs als „Obersheriff" fühle, Bergzabern habe dringend neue Perspektiven gebraucht, erklärte der Ministerpräsident sein besonderes Engagement. Bad Bergzabern müsse als Herzstück der Region funktionieren, davon profitierten schließlich alle. Auf die „Hutschnur" geht Beck der „parteipolitische Zirkus". Der Region nutze es nichts, wenn man nicht mehr miteinander rede, kritisierte der Landtagskandidat in der Vertreterversammlung, die erstmals Unterbezirksvorsitzender Thomas Hitschler leitete.

Nur Lob hatte er für die Schulpolitik parat. In keinem anderen Bundesland seien die Wahlmöglichkeiten so groß. In Zukunft würden nur noch jene Regionen erfolgreich sein, die ihre jungen Menschen in der Heimat hielten, sagte Beck.

B-Kandidat wurde Alexander Schweitzer, Staatssekretär im Mainzer Wirtschaftsministerium. (eva)

Pfälzer Tageblatt vom 10. Mai 2010